Die Degetion um Ministerpräsident Reiner Haseloff am Großsteingrab nahe Drebenstedt in der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf. Foto: David Schröder VOLKSSTIMME

Quelle: Volksstimme Drebenstedt (ds) l Hartmut Bock hatte den Ministerpräsidenten 2015 in die Altmark eingeladen. Damals hatte Reiner Haseloff dem Heimatforscher in Magdeburg das Verdienstkreuz verliehen. Eine Erinnerung von Landrat Michael Ziche später und der Landesvater besuchte gestern unter anderem das Großsteingrab bei Drebenstedt. Haseloff zeigte sich beeindruckt vom Engagement, welches im Kreis an den Tag gelegt wird, um die mehr als 5000 Jahre alten Monumente zu erforschen und touristisch zu vermarkten. Kreispressesprecherin   Amanda Hasenfusz betonte in diesem Zusammenhang die Nähe zum Grünen Band. „Man soll ja auch Visionen haben. Vielleicht streben wir in 20 Jahren damit an, Unesco-Welterbe zu werden“, erklärte Hasenfusz zur geplanten Megalith-Route.

Zuvor hatte die Delegation Wirtschaftsvertreter unterschiedlichster Branchen aus dem Altmarkkreis zu einem Essen getroffen. Foto: D. Schröder VOLKSSTIMME

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff informiert sich über Großsteingräber-Route des Kreises
Regierungschef besichtigt Großsteingräber und lässt sich touristisches Vorhaben erläutern | Grabanlagen sind älter als die Pyramiden in Ägypten | Unternehmens-Talkrunde beim Mittagsmahl

 

Großsteingrab „Stöckheim“, vlnr: Amanda Hasenfusz (Pressesprecherin und Initiatorin des Projektes), Carsten Borchert (MdL und BM Gemeinde Jübar), Michael Ziche (Landrat), Dr. Reiner Haseloff (Ministerpräsident), Lothar Mittag (Leiter Langobardenwerkstatt Zethlingen und Initiator des Projektes), Dr. Barbara Fritsch (Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie), Hartmut Bock (Verein Junge Archäologen der Altmark), Michael Olms (Bürgermeister VG Beetzendorf-Diesdorf), Heiko Meyer (Junge Archäologen der Altmark)

Altmarkkreis Salzwedel, 02.08.2018: Megalithanlagen, zu denen die sog. Großsteingräber gehören, zählen zu den imposantesten Relikten unserer Vorfahren und haben es in einigen Fällen auch zu Weltruhm gebracht (z.B. Stonehenge). Auch im Altmarkkreis Salzwedel sind Megalithanlagen zu finden – immerhin 43 Stück auf engstem Raum und in Form von Großsteingräbern. Diese sind zwar nicht mit Stonehenge zu vergleichen, aber die Dichte der Grabanlagen ist in Europa einzigartig. Und: Sie sind älter als die Pyramiden in Ägypten.

Ein Teil der altmärkischen Megalith-Anlagen soll in den kommenden 2-3 Jahren touristisch erschlossen werden. Das Vorhaben interessiert auch den Ministerpräsidenten des Landes. Dr. Reiner Haseloff kam deshalb heute ins Kreisgebiet, um sich das Vorhaben erläutern zu lassen. Besucht wurden die Großsteingräber in Stöckheim, Lüdelsen und Drebenstedt – sie werden, neben 9 weiteren Anlagen, Teil der neuen Route sein.

Im Gespräch mit Matthias Raapke (Vorsitzender des Heimatvereins Drebenstedt-Bornsen)

 

Ministerpräsident Haseloff zeigte sich über das geplante Projekt erfreut. „Sachsen-Anhalt verfügt über einen außergewöhnlich großen Bestand an archäologischen Kulturdenkmalen. Die geplante Erschließung und Vermarktung der Großsteingräber wird dem Tourismus in der Altmark neue Impulse geben. Regionale Besonderheiten sind eine große Chance, eigenes Profil zu entdecken und zu entwickeln. Erst aus dem Zusammenspiel von Herkunft, Gegenwart und Zukunft entsteht und wächst Identität. Auch aus diesem Grund ist das Projekt interessant und vielversprechend.“

„Wir freuen uns, dass der Ministerpräsident in die westliche Altmark gekommen ist, um sich direkt zu unserem neuen touristischen Vorhaben zu informieren. Wir hoffen, dass das Land Sachsen-Anhalt ein starker Partner des Vorhabens wird“, so Landrat Michael Ziche.

Die Initiatorin des Vorhabens beim Kreis, Amanda Hasenfusz, wagt einen Blick in die Zukunft: „Wir haben zwar nicht die größten und schönsten Großsteingräber im Weltvergleich. Aber das, was wir hier haben und vor allem die Dichte der Grabanlagen, ist erstaunlich und bemerkenswert. Es würde mich nicht wundern, wenn wir in 20 Jahren damit UNESCO-Welterbe werden. So einen Titel könnte die Altmark gut gebrauchen und für das Land wäre es ein weiterer Baustein zum Thema Weltkulturerbe.“

Hintergrund Großsteingräber/Megalithanlagen:
Neben den magischen Steinkreisen wie Stonehenge oder geheimnisvollen Steinreihen wie Carnac in der Bretagne bildet die Gruppe der Großsteingräber den weitaus größten Anteil unter den Megalithanlagen. Schon die altmärkischen Gelehrten Johann-Joachim Winkelmann (1717-1768) und Johann-Friedrich Danneil (1783-1868) waren Bewunderer der megalithischen Großbauten der Altmark. Großsteingräber, auch Hünengräber genannt, gibt es vorwiegend in den nördlichen Breiten Europas. Sie gelten als älteste bekannte Grabbauten der Menschheitsgeschichte sind vor ca. 5.000 entstanden – also älter als die Pyramiden in Ägypten. Die Zeit, in der sie entstanden sind, nennt man Jungsteinzeit. Sie gilt als kulturelle Revolutionsepoche, da mit ihr die Sesshaftwerdung des Menschen verbunden ist.

Unternehmens-Talkrunde zum Mittagessen in der Gaststätte „Zur Linde“ in Jübar

Unternehmens-Talkrunde
Während des Mittagsessens wurde zusätzlich eine Unternehmens-Talkrunde durchgeführt, um die aktuellen Anliegen von Firmeninhabern verschiedener Branchen zu hören. Mit dabei waren: Nobert Nieder von der Kreishandwerkerschaft, Stefan Korneck von scm energy GmbH, Burghard Bannier vom Hotel Deutsches Haus Arendsee, Jörg Ullmann von Roquette Klötze GmbH & Co. KG, Stefan Schulz von der Diesdorfer Süßmost-, Weinkelterei & Edeldestille sowie André Rummel von der IHK Magdeburg.

vlnr: Michael Olms (Bürgermeister VG Beetzendorf-Diesdorf), Carsten Borchert (Bürgermeister Jübar + MdL), Dr. Reiner Haseloff (Ministerpräsident Sachsen-Anhalt) und Michael Ziche (Landrat Altmarkkreissalzwedel)

 

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