Gesprächsforum über innere Sicherheit im Salzwedeler „Hanseat“
Salzwedel – Sachsen-Anhalts Innenministerin Dr. Tamara Zieschang (CDU) war am Donnerstagabend zu Besuch im Salzwedeler Club „Hanseat“, um sich mit Landtagsabgeordneten Carsten Borchert (CDU) und Salzwedels Polizeioberrätin Tina Beck in einem Gesprächsforum unter dem Titel „Innere Sicherheit – wie sicher ist Salzwedel?“ auszutauschen. Organisiert wurde dies von der Konrad-Adenauer-Stiftung und moderiert von Magdeburgs Stadtmanager Georg Bandarau.
Kriminalstatistik der letzten drei Jahre
Zuallererst präsentierte Tina Beck, die das Polizeirevier in Salzwedel leitet, einige Zahlen und Fakten rund um den Altmarkkreis. So gibt es neben dem Revier in der Hansestadt auch eins in Gardelegen sowie eine Außenstelle in Klötze. Arendsee, Diesdorf und Kalbe werden in Regionalbereiche eingeteilt.
Für ihre Präsentation verglich Beck einige Fallzahlen aus den Jahren 2020, 2021 und 2022. Zuerst ging es um Verkehrsunfälle. 2020 gab es insgesamt 941, davon 110 mit Personenschaden. Im Jahr darauf 918 mit 89 verletzten Personen, und 2022 waren es 900 mit 87. Beck zeigte sich über den Rückgang stolz. Bei den Personenschäden waren die meisten leicht verletzt. Schwer verletzt waren 11 im ersten, 19 im zweiten und 14 im dritten Jahr. Tote gab es in jedem Jahr einen. Die meisten Verkehrsunfälle entstünden laut Beck beim Wenden und Rückwärtsfahren.
Politisch motivierte Kriminalität sei laut der Polizeioberrätin immer in Wahljahren höher als üblich. Im Altmarkkreis fielen 2020 91 Fälle in diese Kategorie, 2021 109 und 2022 82. Bei zehn, neun und zuletzt drei Fällen handelte es sich in den Jahren jeweils um Gewaltdelikte. Weitere Kriminalstatistiken gingen auf Diebstahl, Rauschgiftdelikte, Einbrüche, Raub auf Straßen und Vandalismus sowie Graffiti ein. Zwar stiegen die Vandalismusfälle dabei leicht an, doch Graffitis sollen zurückgegangen sein. Die Diebstahlzahlen seien aufgrund von Corona zurückgegangen.
Alle Straftaten zusammengerechnet ergaben im Jahr 2020 ganze 4697 Fälle, davon 1910 allein in Salzwedel. 2021 waren es 4347 mit 1755 in der Hansestadt und 2022 lag die Zahl bei 4691, davon 1879 in der Stadt. Die Aufklärungsquote der altmärkischen Polizei liege bei 63,4 Prozent. Zum Vergleich: Bundesweit lag die Quote 2021 bei 58,7 Prozent.
Anschließend wurde Carsten Borchert, der gebürtig aus Salzwedel stammt und Bürgermeister der Gemeinde Jübar ist, vom Moderator gefragt, ob er sich in Salzwedel sicher fühle. Dies konnte er mit einem klaren Ja beantworten. „Ich habe auch abends keine Angst“, äußerte der CDU-Politiker. Auch Beck wurde gefragt und erwiderte: „Ich fühle mich supersicher.“ Seit einem Jahr fahre sie nun schon täglich mit dem Bus zur Arbeit und empfinde die Fahrt als sehr angenehm.
Von 6400 auf 7000 Landespolizisten
Tamara Zieschang sprach während des Forums über aktuelle Ziele und Entwicklungen rund um die innere Sicherheit in Sachsen-Anhalt. So soll die Landespolizei von etwa 6400 auf 7000 Polizisten anwachsen.
Denn während die Cyberkriminalität immer weiter zunimmt, bleiben die üblichen Straftaten nach wie vor bestehen. Daher freute sich die Innenministerin darüber, dass Tina Beck erzählte, dass die Salzwedeler Polizei viel Präventionsarbeit leistet, auch im Bereich der Cyberkriminalität.
Gegen Ende gab es noch einige wenige Fragen und Anmerkungen aus dem Publikum. So kritisierte eine Frau, dass die Polizei nichts dagegen unternehme, dass in ihrer Ortschaft auf dem Bürgersteig gefahren werde und merkte an, als auch Bürgermeister Olaf Meining aus dem Publikum sagte, dass er sich nachts sicher fühle, dass sich dies von einem großen Mann leicht sagen lasse. Die Anwesenden stimmten zu, Borchert äußerte, dass er vieles aus der Runde mitnehme, und Beck bot der Frau ein direktes Gespräch an.
Quellenangabe: VON ARMON BÖHM – Altmarkkreis Salzwedel vom 02.12.2023, Seite 3
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