Von Thomas Pusch (Volksstimme)
Für den Landtagsabgeordneten Carsten Borchert (CDU) ist der neue Haushalt, sogar ein Doppelhaushalt, des Landes das dominierende Thema der kommenden Wochen. „Durch meine kommunalpolitische Tätigkeit ist mir ja bewusst, wie wichtig er ist“, sagte Borchert im Gespräch mit der Volksstimme. Nun wolle er verstehen, warum etwas gestrichen werden soll und wo auf keinen Fall Geld gestrichen werden darf. „Wenn wir nicht genügend in den Haushalt einstellen, werden wir beispielsweise das Lehrerproblem nicht lösen können“, meinte er. Im Koalitionsvertrag seien zusätzliche Stellen festgeschrieben worden. Die Situation sei durch die unerwarteten zusätzlichen Flüchtlingskinder an den Schulen verschärft worden. „Das konnte doch keiner ahnen und wenn es plötzlich statt acht neun Klassen gibt, ist doch die ganze Planung hinfällig“, stellte er fest. Allerdings ergeben sich auch neue Chancen. So gelang es Borchert, eine junge Lehrerin in der Region zu halten. Die hatte schon einen Vertrag in Niedersachsen unterschrieben. „Da habe ich ihr gesagt, dass es neue Ausschreibungen geben wird“, beschrieb er. Sie zog ihre Unterschrift bei den Nachbarn zurück und übernimmt zum Schuljahresbeginn eine erste Klasse in Diesdorf. „Darum wird es mir auch weiterhin gehen, an der Basis bleiben, mir die Sorgen anhören und vielleicht auch helfen“, kündigte er an.
Dabei wünsche er sich sachliche Vorschläge. „Manches was der Gewerkschaftsvorsitzende Lippmann zum Thema Lehrermangel gesagt hat, war nicht hilfreich“, nannte er ein Beispiel. So habe Lippmann etwa bemängelt, dass Lehrer wegen ihrer Fachrichtung abgelehnt worden seien. „Aber wenn ein Chemielehrer gebraucht wird, hilft doch ein Sportlehrer nicht weiter“, meint Borchert.
Allerdings ist nicht nur die Bildung für Borchert ein wichtiger Part, der im Haushalt bedacht werden sollte. Ihm ist es genauso wichtig, dass der Sport und die Feuerwehren ausreichend finanziell versorgt werden. Und schließlich – da spricht wieder der Kommunalpolitiker – „dürfen die Kommunen vom Land nicht vergessen werden“.