Neue Infoschilder in Stöckheim, Drebenstedt, Diesdorf, Bornsen und Molmke

#Stöckheim – Lange hat es gedauert, doch nun sind zumindest einige der bedeutendsten Großsteingräber der westlichen Altmark für Touristen mit neuen Infoschildern erschlossen worden. Am Freitag wurden die himmelblauen Schilder am Stöckheimer Hünengrab zusammen mit Vertretern des Vereins „Junge Archäologen der Altmark“ und des Landesamtes für Denkmalpflege eingeweiht.

Festliche Einweihung in Stöckheim: Zu der Veranstaltung zusammen mit den „Jungen Archäologen“ waren am Freitag auch Rohrbergs Bürgermeisterin Silke Niebur (v.r.) und Vize-VG-Chefin Kathrin Seidel gekommen. FotoS (2): KAI ZUBER

Für die „Jungen Archäologen“ gab es viel Lob. Zugleich auch für die Pächter und Landbesitzer, die das Projekt mit Zuwegungen förderten. Auch der CDU-Landtagsabgeordnete und Jübarer Bürgermeister Carsten Borchert würdigte das Projekt: „Wir verkaufen uns leider noch viel zu oft touristisch unter Wert“, merkte er an.

Ganz in Himmelblau: So sehen die neuen Schilder an den Hünengräbern aus.

Der Ehrenvorsitzende des Archäologen-Vereins, Hartmut Bock, trug eine Anekdote zum Stöckheimer Grab bei, wobei sich ein trinklustiger Dörfler seinerzeit gerne einmal einen kleinen Groschen für ein Bier verdiente, als er Touristen das etwa 5000 Jahre alte Relikt erklärte und dazu die bekannte Sage vom Riesen Goliath erzählte.

„Die Großsteingräber der Altmark sind die ältesten, bis heute sichtbaren Zeugnisse der ersten Ackerbauern im Norden des heutigen Sachsen-Anhalts. Um dieses Kulturerbe für Besucher noch attraktiver zu präsentieren, wurden vom Landesamt und dem Altmarkkreis neue Informationstafeln für fünf Großsteingräber erarbeitet“, informierte Pressesprecherin Dr. Omoko Emmerling von der Behörde in Halle.

In der Altmark wurden die ersten der im Volksmund auch Hünengräber genannten Bauten etwa ab der Mitte des vierten vorchristlichen Jahrtausends durch die sogenannten Trichterbechergemeinschaften errichtet.

Bei diesen handelte es sich um die ersten Ackerbauern und Viehzüchter, die ab etwa 3700 vor Christus, vermutlich von Norden und Südwesten kommend, den nördlichen Raum des heutigen Sachsen-Anhalts besiedelten. Die letzten Großsteingräber entstanden etwa um 3100 vor Christus.

Vor allem ab dem späten 18. Jahrhundert wurden zahlreiche Megalithgräber zur Gewinnung von Stein als Baumaterial für Straßen und Gebäude abgetragen und zerkleinert.

Von den ehemals über 200 Anlagen in der gesamten Altmark sind daher nur noch etwa 40 im Altmarkkreis Salzwedel und acht im Landkreis Stendal erhalten.

Nach der Einrichtung des archäologisch-historischen Wanderwegs in Lüdelsen im Jahr 2011 wurden in diesem Jahr fünf weitere Grabanlagen mit Informationstafeln versehen.

Hierfür wurden die Gräber von Stöckheim, Drebenstedt, Diesdorf, Bornsen und Molmke ausgewählt, die als die schönsten Anlagen ihrer Art in der Altmark gelten. Das Grab von Stöckheim besitzt außerdem den größten Deckstein der ganzen Altmark: Seine Länge bemisst sich auf 4,5 Meter.

Dieser in Längsrichtung aufliegende, rund 22 Tonnen schwere Koloss ist aus grobkörnigem Granit gearbeitet und diente laut Stöckheimer Sage dem biblischen Riesen Goliath als Grabplatte.

Quellenangabe: Kai Zuber Altmarkkreis Salzwedel vom 10.07.2023, Seite 4

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