Die Volksstimme blickt mit den Bürgermeistern auf das abgelaufene Jahr in den Gemeinden zurück (Quelle: Volksstimme von Walter Mogk)
Jübar l „Nach außen hin war 2016 für unsere Gemeinde zwar ein ruhiges Jahr, das aber von Planungen für die Zukunft bestimmt war“, fasst Jübars Bürgermeister Carsten Borchert seine Bilanz der abgelaufenen zwölf Monate zusammen. So sei das Flurneuordnungsverfahren für Hanum angeschoben worden. „Es ist inzwischen bestätigt, sodass 2017 losgelegt werden kann“, sagt er. Dabei handele es sich streng genommen sogar um zwei Verfahren, denn neben dem Ort werde auch die gesamte Feldlage komplett neu vermessen. „Und das mit 90 Prozent Förderung“, so Borchert.
Am Ende des auf zehn Jahre angelegten Verfahrens soll auch die Hochwassergefahr für Hanum beseitigt sein. Zuletzt standen 2011 Grundstücke im Ort unter Wasser. „Aber auch einige ländliche Wege werden ausgebaut, etwa die nach Gladdenstedt, Jübar und Bornsen“, erläutert Borchert.
Weg von Bornsen nach Lüdelsen wird ausgebaut
Angeschoben wurde 2016 auch der Ausbau des Kirschwegs vom Bornsener Sportplatz bis zum Ortsausgang Lüdelsen. Hier hatte die Gemeinde Fördermittel aus dem Programm Ländlicher Wegebau beantragt. „Zum Jahresende haben wir den Bescheid bekommen, dass es geklappt hat“, sagt der Bürgermeister erfreut. 70 Prozent der Kosten trägt das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF), zudem gibt es Zuschüsse der Betreiber des Bornsener Windparks.
Überhaupt spülen die vier Windräder, die im vergangenen Jahr errichtet wurden, einiges an Geld in die Gemeindekasse. Nicht nur ein Betrag „im mittleren sechsstelligen Bereich“ sei von den Betreibern gezahlt worden, sondern in den nächsten 20 Jahren kommen jährlich 15 000 Euro hinzu, die für freiwillige Aufgaben in den Orten verwendet werden. „Damit haben wir eine sichere Planungsgrundlage und können das, was in unseren Orten Tradition ist, aufrechterhalten“, so Borchert.
Breitband-Ausbau ist wichtigstes Ziel für 2017
Gleich für mehrere Vorhaben wurden 2016 in der Gemeinde Jübar die Weichen gestellt. Bürgermeister Carsten Borchert spricht deshalb gegenüber der Volksstimme auch von einem Planungsjahr.
Ob demnächst auch in Sachen schnelles Internet gebuddelt wird, hängt vom Erreichen der Anschlussquote für den geplanten Breitband-Ausbau des Zweckverbands ab. Bisher haben in der Gemeinde 48 Prozent der Haushalte die Vorverträge unterschrieben. Nötig sind mindestens 60 Prozent. „Aber wir haben ja noch bis Ende Januar Zeit und werden weiter versuchen, die Bürger zu überzeugen“, so Borchert, der den Breitband-Ausbau als wichtigstes Ziel für 2017 bezeichnet.
Wort gehalten habe die Gemeinde 2016, was den Erhalt der kommunalen Infrastruktur betrifft. „Wir haben nach wie vor fünf Dorfgemeinschaftshäuser, vier Säle und sieben Spielplätze – alle in einem Top-Zustand“, zeigt sich Carsten Borchert stolz. Dazu komme eine sicher vermietete Gemeindegaststätte.
Dass alles so gut funktioniert, sei nicht zuletzt den Ortsverantwortlichen und den drei Gemeindearbeitern zu verdanken, deren Arbeit der Bürgermeister ausdrücklich lobt. Mit Norbert Manthei habe man zudem einen „außergewöhnlich guten“ Sport- und Hallenwart, der die Anlagen am Kahnberg gut in Schuss hält.
Die Vereine konnten sich auch 2016 auf die Unterstützung der Gemeinde verlassen. So braucht der Jübarer Sportverein für die Benutzung der Halle und des Sportplatzes nach wie vor keinen Cent bezahlen. Und zu Weihnachten gab es für jeden Verein ein Geldpräsent von 250 Euro. Auch den Seniorengruppen gegenüber, von denen es in den Ortsteilen nach wie vor fünf gibt, zeigt sich die Gemeinde großzügig. Jede erhielt 1000 Euro für ihre Aktivitäten.
Jubiläumswochenende im September als Höhepunkt
Traurig ist Carsten Borchert darüber, dass die Jungen Archäologen der Altmark Jübar den Rücken kehren müssen und nach Rohrberg ziehen. „Es ist für mich unverständlich, dass es die Verbandsgemeinde nicht geschafft hat, in dem großen Grundschulgebäude, wo früher 20 Klassen untergebracht waren, einen Platz für die Vereinsstätte zu finden“, kritisiert der Ortschef.
2017 steht ganz im Zeichen der 777-Jahr-Feier Jübars und des 20-jährigen Bestehens der Partnerschaft mit Maria Lankowitz. Beides soll am ersten Septemberwochenende begangen werden. „Die Planungen laufen auf Hochtouren und die Österreicher haben sich mit zirka 100 Leuten angesagt“, verrät Carsten Borchert. Aufziehen wolle man das Jubiläums-Wochenende so ähnlich wie die 700-Jahr-Feier Hanums 2015.
In diesem Jahr sollen außerdem zwei weitere Windkraftanlagen bei Bornsen errichtet werden und der Nettgauer Saal erhält eine neue Beleuchtung. „Das haben wir 2016 nicht mehr geschafft“, so Borchert. Zudem erarbeitet der Klötzer Wasserverband die Planung für die Erneuerung des Jübarer Abwassernetzes, die dann 2018 starten soll. Auch um die Schaffung neuer Bauplätze müsse sich die Gemeinde weiter bemühen, betont der Ortschef. Schließlich nehme die Nachfrage zu und etliche junge Leute habe es auch 2016 wieder in die Gemeinde zurück gezogen.
„2016 war für uns ein Planungsjahr“