Nettgau l Sie waren auf alles vorbereitet: Drei Fahrräder aus dem Jübarer Verkehrsgarten standen am Freitagvormittag für Landrat Michael Ziche, Jübars Bürgermeister Carsten Borchert und den Gruppenleiter der bauausführenden Firma, Erich Krümmling, bereit. Mit denen absolvierten sie eine Proberunde auf dem soeben eingeweihten neuen Radweg entlang der Kreisstraße zwischen Nettgau und Gladdenstedt. „Fährt sich klasse“, befand Borchert und meinte damit weniger den Drahtesel als vielmehr die 1,23 Kilometer lange asphaltierte Verbindung, die in knapp zwei Monaten Bauzeit auf einer Breite von 2,25 Metern entstanden ist.

277 100 Euro hat die Baumaßnahme gekostet. 50 Prozent davon hat die Gemeinde beigesteuert, die zudem das Anschlussstück vom Nettgauer Ortseingang selbst finanziert hat. „Der Kreis baut schließlich nur bis zum Ortsschild“, berichtete Borchert. Die Gemeinde habe sofort zugesagt, als die Anfrage vom Kreis zur Kostenübernahme gekommen sei. Schließlich sei man so dem Ziel eines Radwegenetzes zwischen den Ortsteilen wieder einen Schritt näher gekommen.

Auch Landrat Michael Ziche würdigte die neue Verbindung, die gerade wegen des starken Verkehrs infolge der Bromer Schwerverkehr-Umleitung und der Frequentierung durch den Lieferverkehr von und zum Glunz-Werk von Bedeutung sei. „Und wir wollen den Radweg hier auch nicht enden lassen“, versprach er. Seine Vision sei eine lückenlose Verbindung für Fahrräder von Diesdorf über Bornsen, Jübar, Gladdenstedt und Nettgau bis zur Bundesstraße 248 in Mellin. „Das wäre für die touristische Erschließung unserer Region und unserer beiden Aushängeschilder, dem Diesdorfer Freilichtmuseum und dem Grünen Band als biologischer Lebensader, sehr wichtig“, betonte Ziche.

Lückenschluss erwünscht

Carsten Borchert nahm das Bekenntnis des Landrats mit Freude auf. Er teile die Vision, die auch der Wunsch vieler Bürger sei. Von Gladdenstedt aus gebe es jetzt schon einen Radweg bis Radenbeck und Nettgau. Vielleicht könnten schon in Zukunft weitere Abschnitte in Angriff genommen werden, um den Lückenschluss zu erreichen. Von Diesdorf über Molmke bis nach Bornsen hat der Altmarkkreis die Verbindung bereits fertiggestellt.

Borchert dankte auch den Flächeneigentümern, die ohne große Diskussion das benötigte Land für den Radweg an den Altmarkkreis verkauft hätten. „Das ist auch nicht überall selbstverständlich“, so der Ortschef. Für den zukünftigen Radwegbau habe sich die Gemeinde im Rahmen der Bodenordnungsverfahren in einigen Orten bereits die notwendigen Landstücke gesichert.

Für den Bau des Radweges von Nettgau nach Gladdenstedt hat der Altmarkkreis Fördermittel des Landes im Rahmen des Gesetzes zur Finanzierung von Investitionen des kommunalen Straßenbaus eingesetzt. Da kurz vor dem Ortseingang Nettgau unmittelbar neben der Trasse ein Graben verläuft, mussten die Arbeiter der beauftragten Gardelegener Baufirma auf zirka 100 Meter Länge eine Absturzsicherung aus Stahlbeton für den Radweg mit einem Geländer errichten. Zudem wurden 43 Bäume gepflanzt und 1,36 Hektar Wald als Ausgleich aufgeforstet.