Die Corona-Pandemie hat für ein eher ruhiges Jahr 2020 in der Gemeinde Jübar gesorgt. Viele Veranstaltungen fielen aus, größere Baumaßnahmen gab es nicht. Dennoch ist Bürgermeister Carsten Borchert mit dem Erreichten zufrieden.

Die Sanierung der Grundschule Jübar erfolgt zwar im Auftrag der Verbandsgemeinde, die Idee zur Schaffung eines „Klassenraum plus“ im Gebäude kommt aber von der Gemeinde. Foto: Walter Mogk VOLKSSTIMME

#Jübar „Man merkt erst, dass normale Dinge nicht selbstverständlich sind, wenn man sie nicht mehr hat“, zeigt sich Jübars Bürgermeister Carsten Borchert rückblickend auf das Corona-Jahr 2020 in seiner Gemeinde nachdenklich. Viele über die Jahre liebgewonnene Aktivitäten und Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Zwar sei es in den ersten beiden Monaten normal losgegangen mit den Grenzöffnungsfeiern in Hanum und Gladdenstedt, „doch dann fiel am 13. März der Hammer“. Im Sommer und bis zum Oktober habe man zwar versucht, das Leben in den Dörfern zu normalisieren. Doch größere Veranstaltungen seien unmöglich gewesen. So fiel das Jubiläum „100 Jahre Fußball in Jübar, 70 Jahre FC Jübar/Bornsen“ Corona zum Opfer. „Ich hoffe, dass wir es in diesem Jahr nachholen können“, meinte Borchert.

Gaststätte umgebaut, Verkaufswagenliste erstellt

Besonders schade sei es für die Senioren gewesen, die sich sonst einmal im Monat treffen. Es gebe eigenständige Seniorengruppen in allen fünf ehemaligen Gemeinden. Im Frühjahr sei immer eine andere mit der Organisation eines gemeinsamen Festes dran, doch auch dieses musste abgesagt werden.

Seitens der Gemeinde habe man versucht, die Vereine so gut es geht zu unterstützen. Als Landtagsabgeordneter habe er sich beispielsweise dafür eingesetzt, dass Kinder und Jugendliche trotz der Corona-Beschränkungen wieder Sport im Verein treiben durften. „Der Träger der Sportanlagen musste dafür die Erlaubnis geben, was bei uns einfach war, da Sporthalle und Sportplatz der Gemeinde gehören. Dieser kurze Weg erwies sich als ein großer Vorteil“, freute sich Carsten Borchert.

Durch die gut strukturierte Tätigkeit der Gemeindearbeiter seien keine notwendigen Arbeiten liegen geblieben. Der Bürgermeister erinnerte an das Ausräumen leerstehender Wohnungen im Bornsener Gemeindeblock. Der Abriss der Garagen hinter der gemeindeeigenen Jübarer Gaststätte Zur Kastanie sei angeschoben worden. „Die Finanzierung steht. Im Frühjahr soll es losgehen“, kündigte er an. Zudem wolle man die abgesackte Bushaltestelle an der Salzwedeler Straße, gegenüber den Eichen, sichern. Auch die Regenentwässerung am Nettgauer Saal soll angepackt werden.

Als die Gaststätten erstmals im Frühjahr wegen des Lockdowns schließen mussten, habe man sich in Absprache mit der Wirtsfamilie entschlossen, den Gastraum der „Kastanie“ komplett zu sanieren. Zudem kam die Gemeinde dem Betreiber mit einer Miet-Minderung entgegen. „Wir wollten ein Zeichen setzen, dass uns die zwei Gaststätten im Ort wichtig sind und reagieren, bevor es zu spät ist. Das Beispiel der Gaststätte in Kusey, die jetzt schließen musste, sollte Warnung genug sein“, meinte Carsten Borchert.

Der Gemeinderat habe nach dem ersten Corona-Lockdown eine Aufstellung sämtlicher Verkaufswagen, die die Orte anfahren, mit Tages- und Uhrzeiten sowie genauen Stellflächen erstellt, die auf der Homepage zu finden ist. „Dafür gab es sehr viel positive Resonanz von allen Seiten“, berichtete der Bürgermeister. In Drebenstedt habe der Förderverein, unterstützt von der Gemeinde, die Trauerhalle neu gestrichen. Vor der Pension sei eine Bank zum Verweilen aufgestellt worden. Zudem habe die Gemeinde am Jahresende zwei Wege in Lüdelsen repariert. Auch das Bodenordnungsverfahren in Hanum komme voran. „Die Planungen laufen weiter, erste Maßnahme wird der Bau des Rückhaltebeckens sein“, so Borchert.

„Klassenraum plus“ gegen die VG durchgesetzt

Die größte Baumaßnahme ist derzeit die Sanierung des Grundschulgebäudes in Jübar. Diese erfolgt zwar über die Verbandsgemeinde (VG) Beetzendorf-Diesdorf als Träger, doch die Gemeinde ist mit dem „Klassenraum plus“ mit im Boot. Auf ihre Kosten sollen in der unteren Etage zwei Räume zu einem zusammengelegt werden, um pädagogische Konzepte für Grundschule und Hort besser umsetzen zu können. Eine Faltwand sorgt für die jederzeit mögliche Teilung des Raumes. „Die Idee kam von der Leitung der Schule und des Hortes“, berichtete Carsten Borchert. Weil die VG keinerlei Interesse daran gehabt habe, sich damit näher zu beschäftigen (Borchert: „Von dort kam eine klare Ablehnung“), sei der Wunsch an die Gemeinde herangetragen worden. „Wir haben uns dafür stark gemacht und zugesagt, die Kosten im Interesse unserer Kinder zu übernehmen. Der Klassenraum plus ist ein fantastisches Konzept“, ist sich der Ortschef sicher.

Gefreut habe ihn im Vorjahr das Engagement seiner Ratsmitglieder für ihre jeweiligen Ortsteile. Und dass sich alle Dörfer bereit erklärt haben, am Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilzunehmen. „Das gab es auch noch nicht. Bisher gingen nur Jübar und zuletzt Wendischbrome an den Start“, erklärte Borchert.

Quelle: VOLKSSTIMME von Walter Mogk VOLKSSTIMME

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