Boneser Kita weist bauliche Mängel auf / Entscheidung über Sanierung oder Aus ist offen
Die Zukunft der Boneser Kita wird derzeit näher betrachtet. Denn das Gebäude hat Mängel. Am Mittwoch sah sich der Einrichtungs- und Sozialausschuss des Verbandsgemeinderates dort um.
Von Anke Pelczarski (Quelle: Volksstimme)
Bonese l Knapp 300 000 Euro sind für die Komplettsanierung der Boneser Kindertagesstätte veranschlagt. „Wenn so eine Summe im Raum steht, dann kommt die Frage auf, warum hier so viel investiert werden muss“, machte Günther Serien, Vorsitzender des Einrichtungs- und Sozialausschusses, zu Beginn der Sitzung deutlich.
Er verwies darauf, dass die Verbandsgemeinde (VG) über das Förderprogramm Stark V etwa zwei Millionen Euro erhalten werde. Diese könnten ohne Eigenanteil investiert werden. „Aber es gibt mehr Bedarf, als Geld zur Verfügung steht“, machte er deutlich. Deshalb müsse genau abgewogen werden. Der Ausschussvorsitzende stellte die Frage in den Raum, ob es eine Alternative sei, die Einrichtung in Bonese zu schließen und stattdessen die Dährer Kita als nächstgelegene zu erweitern. Er wünschte sich, dass Leiterin Jennifer Starke die Mängel vor Ort zeige.
Diese verwies auf feuchte Schimmelstellen an der Decke, die sich an den Eisenträgern bilden würden. „Die Räume sind nach und nach renoviert und entsprechend behandelt worden“, sagte Jennifer Starke. Dähres Kita-Leiterin Petra Schulze, die zuvor in Bonese tätig gewesen ist, erinnerte daran, dass Ende der 1990er Jahre ein Hausgiebel komplett neu hochgezogen worden sei, um massiven Schimmelbefall zu beseitigen. Ein weiteres Problem seien die Toiletten, erklärte Jennifer Starke. Es gebe nur drei, die von 28 Kindern benutzt würden. Das sei ziemlich knapp. Nebenan befinde sich der Schlafraum der Krippenkinder, der auf dem Weg zum Klo durchquert werden müsse. „Zudem ist beanstandet worden, dass es keine zweite Tür zu diesem Raum gibt“, ergänzte Christiane Lüdemann, Bürgermeisterin der VG. Um dies zu realisieren, müssten die Toiletten anders angeordnet werden.
„In dieser Kita fehlt ein zweiter Fluchtweg. Ein Brandschutzkonzept muss erstellt werden. Zudem sind viele Räume nicht barrierefrei zugänglich. Die Energieanlage ist veraltert“, zählte Bauamtsleiter Markus Starck auf. Auch die Kombination von Küche und Büro sei nicht ideal, gab Jennifer Starke zu bedenken. „Wenn ein Elterngespräch notwendig ist, dann habe ich hier keine Ruhe“, fügte sie hinzu. Dämmungsarbeiten an der Fassade seien notwendig. Der Keller müsse trockengelegt werden. Und auch der nicht mehr benötigte Schornstein der einstigen Brauerei müsse abgetragen werden, sagte Markus Starck. „Wir reden hier aber nicht davon, dass alles sofort umgesetzt werden muss, sondern vielleicht in den nächsten zehn Jahren“, fügte er hinzu.
Dähres Bürgermeister Michael Olms lobte, dass die Kita liebevoll eingerichtet sei und sich die Kleinen sicher hier wohl fühlen würden. Für das Haus würden kurze Wege der Eltern sprechen und eine gute Betreuung in einer kleineren Einrichtung. Er brachte eine dritte Variante vor: „Auch viele Gerätehäuser sind desolat. Vielleicht kann in Bonese eine neue Kombination aus Gerätehaus und Kita gebaut werden.“
Ralf Flechtner, stellvertretender Elternkuratoriumsvorsitzender der VG, verwies darauf, dass die Kita Bonese einen strategisch wichtigen Platz wegen der Arbeit der Eltern habe. „Wir sollten versuchen, das Gebäude zu erhalten“, sagte er. Vanessa Munzke vom Elternkuratorium der Kita verwies darauf, dass sie für ihre Kinder extra dieses Haus ausgewählt hätte, weil hier die Betreuung sehr individuell sei. Roxana Selzer, Leiterin der Wallstawer Kita, warf ein, dass in der Boneser Kita zu wenig Platz sei, damit sich die Kinder ausgiebig bewegen könnten.
Ausschussmitglied Carsten Borchert hatte gehofft, dass die Kuratoriumsmitglieder die Meinung der Eltern darstellen. Doch mit diesen konnte noch nicht gesprochen werden, da nicht bekannt sei, um was es bei der Sitzung geht, entgegnete Elternvertreter Sebastian Müller. Die Befragung solle nun kurzfristig erfolgen.
Günther Serien wertete die Runde wie folgt: „Die Betroffenen wollen den Standort erhalten, sind aber auch kompromissbereit.“