Unter anderem leckeren Zuckerkuchen gab es beim Fest auf dem Sportplatz neben dem Waldbad. Fotos: Arno Zähringer

Liestener verärgert über Waldbad-Schließung / Kämmerer Olaf Meining hüllt sich in Schweigen

Liesten l Aus welchen Gründen ist das Waldbad Liesten geschlossen worden? Auf diese Frage bekamen weder die Liestener noch CDU-Fraktionschef Peter Fernitz beim Besuch von Innenminister Holger Stahlknecht am Donnerstag (die Volksstimme berichtete) eine schlüssige Antwort.

Olaf Meining, stellvertretender Bürgermeister und Kämmerer der Hansestadt Salzwedel, wollte dazu keine klare Aussagen machen. Lediglich so viel: Nachdem sich ein Kind an einer Fliese verletzt hatte, sei das Bad mit Fachleuten besichtigt worden. Danach habe man entschieden, das Bad zum 7. Juli zu schließen. Wer die Fachleute seien und was die Begehung an Ergebnissen gebracht hatte, darüber hüllte sich Meining in Schweigen.

Sehr zum Verdruss zahlreicher Liestener, die das Vorgehen der Stadtverwaltung nicht nachvollziehen können. Heftige Kritik wurde vor allem laut, weil das Waldbad offenbar wegen der Verletzung des Kindes geschlossen worden war. Derartige kleine Wunden gebe es in vielen Freibädern. „Da war aber das Ordnungsamt nicht gleich da und hat das Bad zugemacht“, sagte Ortsbürgermeister Ulrich Keitel unter dem Beifall der zahlreichen Bürger. Zudem habe seit dem Jahre 1972 noch nie ein Notarztwagen ins Waldbad kommen müssen. Drastischer formulierte es ein Liestener: „Wir werden hier verarscht.“ CDU-Stadtrat Karl-Heinz Schliekau schlug vor, dass die Fachleute, die das Bad besichtigt hatten, in den Fraktionen die Gründe für die Schließung darlegen sollten

Alle Möglichkeiten im Gespräch ausloten

Stahlknecht appellierte nach einem Rundgang durch die Freizeiteinrichtung an die Beteiligten, sich zusammenzusetzen und alle Möglichkeiten auszuloten. Allerdings könne sein Ministerium keinen finanziellen Zuschuss leisten, weil das Waldbad eine kommerzielle Einrichtung ist. Er sagte aber Unterstützung zu. So wolle er mit Landwirtschaftsministerin Claudia Dal- bert sprechen. Dort hat der Waldbadverein bereits einen Antrag gestellt, berichtete Ulrich Keitel.

„Jeder Ort braucht etwas, das Heimat ist. Und das ist hier das Bad, und deshalb sind Sie hier“, sagte Stahlknecht in seiner Begrüßung und traf damit die Stimmung der Liestener. Und er riet den Anwesenden: „Kämpfen Sie für Ihr Bad.“ Es wäre schön, wenn die Einrichtung im kommenden Jahr wieder öffnen würde. „Dann komme ich wieder vorbei und bringe ein Fass Bier zum gemeinsamen Grillen mit“, sagte Stahlknecht.

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